22.09.2016

22.09. – Hongkong ruft und leider auch das Ende der Tour

heute mussten wir wirklich früh raus, um 05:45 Uhr klingelt der Wecker, um 06:00 Koffer raus, um 6:40 Uhr los zum Bahnhof, um 07:40 Uhr geht es los nach Kanton

Bahn fahren mit dem ICE ist einfach komfortabler, es gibt nur Sitzplätze, kein Mensch steht oder sitzt im Weg… nur für das Gepäck gibt es auch hier zu wenig Abstellmöglichkeiten… heute sind wir nur mit 247 km/h Höchstgeschwindigkeit gefahren…

nach knapp 3 Stunden Ankunft in Guangzhou bei uns Kanton genannt… mal wieder rein in einen Bus und schon geht’s los..
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Guangzhou 广州市

Guangzhou (Kanton) liegt in Südchina am Perl-Fluss und ist Hauptstadt der Provinz Guangdong. Guangzhou hat rund 13 Millionen Einwohner. Die Nähe zu Hongkong und die zwei Mal im Jahr stattfindende Im- und Exportmesse haben das Bild der Stadt im Westen geprägt. In Guangzhou dreht sich alles um den Handel. Einst war die Stadt Ausgangspunkt der „Seidenstraße auf dem Meer“. Von 1757 bis 1842 war sie der einzige Ort in China, an dem sich ausländische Handelsherren niederlassen durften. Das Klima ist angenehm subtropisch mit einer Durchschnittstemperatur von 22 Grad. In Guangzhou spricht man Kantonesisch, einen Dialekt, der sich so sehr vom Mandarin-Chinesisch unterscheidet, dass manch ein Forscher geneigt ist, Kantonesisch als eigene Sprache anzuerkennen.

Schnaps aus Mäusebaby, Schlangenhaut wird gegessen… Roller sind in Kanton verboten… Kanton ist etwa neun mal größer als Berlin…

zuerst besuchen wir die Shamian Insel, auf der früher die Konsulate und Handelsfirmen vor Mao… schöne alte Gebäude… die ehemalige Botschaften gehören dem Staat…

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Die Shamian-Insel 沙面岛
Die Shamian-Insel war im 18. Jahrhundert der erste und für lange Zeit einzige Ort in China, an dem westliche Kaufleute ihre Lagerhäuser und Fabriken errichten durften. Dies zeigt sich deutlich im Straßenbild auf der Insel. Alte Villen säumen die Straßen, die ruhig sind. Parkanlagen, Alleen geben der Insel ein frisches grünes Flair. Viele Chinesen finden das Ambiente so romantisch, dass sie unbedingt ihr Hochzeitsfoto dort machen wollen. Und so kann man zu jeder Jahreszeit Brautpaare beim Fotoshooting beobachten.

in einen kleinen Park können wir die Chinesen mal wieder bei Ihrer Freizeit beobachten…
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weiter zu einem Markt, hier kann man alles mögliche von Tieren kaufen, getrocknet und frisch und natürlich auch lebende Tiere… die Chinesen sagen von sich selber „sie essen alles, was 4 Beine hat. Außer Tische, Stühle und Tiere die sie süß finden“. Einiges ungewöhnliches – Fischblasen in allen Größen, Hirschgeweih, – penis, -schwanz… Seepferdchen… Schlangenhaut… Skorpione… die Gebärmutter aller möglichen Tiere… als Potenzmittel werden auch Bärenhoden oder Hirschgeweihscheiben angeboten… Pilze aller Art, getrocknet und frisch… Ingwer in allen möglichen Arten und Formen…
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Qingping Markt
Auf rund 11.000 Quadratmetern findet man (fast) alles, was China an Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch zu bieten hat. Es ist für den Besucher manchmal nicht einfach, die vielen lebenden Tiere zu sehen, die für die Küche verkauft werden, darunter Schlangen und Schildkröten. Es gibt allerdings auch eine Abteilung für Bio-Gemüse und Bio-Fleisch. Besonders interessant ist der Heilkräutermarkt.

weiter zum Mittagessen, ein Restaurant in einer modernen Einkaufsstraße…
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mit dem Bus weiter zum Cheng Museum, ein ehemaliges Privathaus eines reichen Händlers… er lebte hier mit seinen 4 Frauen und 24 Kindern… als Mao an die Macht kam, hat er das Haus der Partei „geschenkt“ und ist nach Amerika ausgewandert… im wahren Sozialismus wurde alles mehr oder weniger zerstört… Anfang der 70 iger Jahre wurde mit der Rekonstruktion begonnen…
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Der Ahnentempel der Familie Chen 陈家祠堂
Dieser umfangreiche Tempel stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, als ein hoher Beamter der Qing-Dynastie mit Hilfe seiner über ganz Südchina verstreuten Familie einen Ahnentempel errichten ließ. Ihm war es wichtig, nicht nur einen Platz für die Ahnenverehrung zu errichten, sondern auch einen Hort der Gelehrsamkeit und der Kommunikation. Heute beherbergt der Tempel ein Volkskundemuseum mit sehenswerten südchinesischen Artefakten.

Der Tempel kann mit einer ungewöhnlichen Gründungsgeschichte aufwarten: Alle Chinesen, die den Namen tragen (einen der gängigsten kantonesischen Familiennamen überhaupt), wurden zu Spenden aufgerufen. Das so beschaffte Kapital wurde zum Bau der Tempelanlage verwendet, die teils als Ahnentempel fungierte, in dem alle namens Chen huldigen konnten, und teils als Schule diente, die eine solide Ausbildung vermittelte.

Heute gibt es auch Teestuben und Souvenirstände, doch die Gebände wirken nach wie vor imposant. Die Räume umschließen offene Höfe, und die Dächer sind mit den grellfarbigsten Dachziegeln gedeckt, die der Markt in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts hergab. Die Zwischenwände sind mit Holzschnitzereien verziert, und überall sieht man glasierte Tonfiguren. Beachtung verdienen die außergewöhnlichen Ziegelreliefarbeiten unter dem Dachgesims (innen wie außen).

Eine der ersten Darstellungen rechts hinter dem Eingang zeigt offenbar eine Opernszene mit einem sichtlich betrunkenen Pferd, das sich beschwingt auf dem Boden wälzt. Andere Miniaturen schildern Episoden aus Chinas klassischer Robin-Hood-Saga, die Räuber von Liangshan-Moor, oder zeigen Sehenswürdigkeiten aus der Umgebung von Guangzhou.

noch schnell einen Abstecher zum Fernsehturm (um die 600 m hoch) und dem olympischen Schwimmstadion , sie befinden sich im Finanzviertel und schon machen wir uns auf den Weg zum Hafen zur Fähre nach Hongkong…
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Der Guangzhou Fernsehturm, der auch der neue Fernsehturm von Guangzhou genannt wird, erhebt sich im Stadtzentrum und auf dem Schnittpunkt der neuen Stadtachse von Guangzhou und der Achse der Landschaften vom Perlfluss.

Der Guangzhou-Fernsehturm ist zurzeit der höchste Fernsehturm nicht nur in China, in Asien, sondern sogar auf der ganzen Welt und hat eine Höhe von 600 m. Davon ist der Hauptteil 450 m hoch und der Mast 150 m hoch. Gegenüber der Haixinsha-Insel und des neuen Handelsgebietes Zhujiangxincheng (die neue Stadt am Perlfluss) jenseits des Flusses hat der neue Fernsehturm mehrere Funktionen, wie z.B. als Sendeanlage, für Unterhaltung und als Sehenswürdigkeit.

Als viele inländische und ausländische Firmen mit verschiedenen Entwürfen miteinander konkurrierten, gab es einige überragende Ideen für das Aussehen und die Struktur des Fernsehturms. Zum Schluss gewann die englische Firma „ARUP Qualification“ den Wettbewerb. Der neue Fernsehturm wurde nach ihrem Entwurf gebaut. Der ganze Fernsehturm sieht wie eine schlanke Taille aus, deshalb bekam der Turm auch seinen Spitznamen „die schlanke Taille“. Der Teil der Taille befindet sich auf dem 66. Stock. Betrachtet man den Turm näher, kann man sehen dass sich die Stahlrohre miteinander verflechten. Mit diesem netzförmigen Design kann man das Gewicht und den Widerstand des Fernsehturms reduzieren. Außerdem ist der Fernsehturm mit diesem besonderem Design vor Erdbeben bis zur Stärke 7,8 und Taifunen bis der Stärke 12 schützen.

Am Abend werden die LED-Lichter des Fernsehturms angeschaltet; dann sehen die Lichtbänder mit den verschiedenen Farben wie ein Regenbogen aus. Mit den anderen Sehenswürdigkeiten am Perlfluss bietet der neue Fernsehturm einen wunderschönen nächtlichen Anblick. Das Besondere ist, dass der Mast jeden Tag in einer anderen Farbe leuchtet. Wenn man wissen möchte, welcher Tag heute ist, muss man nur die Spitze des Turms ansehen.

Pünktlich um 18:00 Uhr startet die Fähre… vorher noch durch die Sicherheitskontrolle und Ausreise, erstaunlicher Weise verlassen wir China und reisen in Hongkong ein… es gibt jetzt auch eine andere Währung, der Hongkong Dollar… den Yuan kann man vereinzelt auch in HK verwenden…

für die Chinesen ist es nicht so einfach nach Hongkong zu fahren, auch sie müssen bis 2047 ein Visum beantragen, was aber sehr schwer ist… sollten sie eins bekommen, dann nur für 7 Tage… ein Visum für Europa ist wohl auch sehr schwer zu bekommen…

die Fahrt dauert 2 Stunden, da es schnell dunkel wird, ist außer Licht vom Ufer und anderen Booten nichts zu sehen… wäre auch am Tag schwierig, da die Scheiben mit einer Folie beklebt sind… gefühlt fahren wir gar nicht so schnell…

KLEINE ANMERKUNGEN:

der Tee hier in China schmeckt genauso gut oder schlecht wie bei uns… es gibt meistens Lipton Beuteltee… vermutlich gibt es den Guten nur im Teehaus, davon habe ich nur wenige gesehen… Kaffee ist auf dem Vormarsch….

– wenn ihr denkt in Deutschland rennt die Jugend dauernd mit dem Handy in der Hand rum und können gar nicht mehr ohne, es geht noch schlimmer, was in China abgeht ist wirklich nicht mehr normal… jung und alt sind mit dem Handy verwachsen… vermutlich ist es in wenigen Jahren auch bei uns so…

Kommentare

Hallo Daggi, vielen Dank für deinen tollen Reisebericht. Eure Reise ist wieder einmal super abwechslungsreich. Ihr habt gesamt China mitgenommen. Wann kommt dein Reiseführer hierfür heraus?☺️ Es ist Wahnsinn, wie groß die Städte und Häuser sind. Und doch gibt es noch viel Natur (wenn auch dort manchmal diesig). Genießt den Rest der Reise, habt einen entspannten Flug und kommt heile nach Haus. Liebe Grüße Christine

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