10.09.2016

09.09 von Luoyang nach Xi’an

Mal wieder mussten wir früh aufstehen, um 8:30 Uhr ging es los zu den Longmen Grotten…

Die Longmen Grotten befinden sich 12 km südlich von der Stadt Luoyang. Gemeinsam mit den Yungang und Mogao Grotten zählen sie zu den wichtigsten kulturellen Schätzen Chinas und gehören seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe.


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Geschichte

Die Arbeit an den Grotten begann um 493, als die Hauptstadt der nördlichen Wie Dynastie in das nahegelegene Luoyang verlegt wurde. Bis zu der 960 beginnenden Song Dynastie wurde kontinuierlich an den Grotten gearbeitet. Ein Großteil der Statuen entstand während der Nördlichen Wie Dynastie und der Tang Dynastie (618-907). Während der Kulturrevolution wurden die Grotten schwer beschädigt, doch 1961 wurden die Grotten in die Liste der Denkmäler der Volksrepublik China aufgenommen.

Die Grotten sind auf einer Länge von ca. 1 km in die Felsen des Longmen Berges gehauen worden und blicken auf den im Tal verlaufenen Yi Fluss hinab. Der Name Longmen bedeutet soviel wie Drachentor. Insgesamt gibt es mehr als 2300 Nischen und Löcher sowie 1300 Höhlen mit 2800 Stelen, und 100.000 Statuen.

Der Fengxian Tempel befindet sich in der größten Höhle der Longmen Grotten (36m lang, 41m breit) und wurde in der Tang Dynastie erbaut. Hier sind neun wichtige Figuren der chinesischen Geschichte zu sehen.

Die beeindruckendste Figur ist die im Lotussitz sitzende Statue des Vairocana Buddhas. Sie ist 17,14 Meter hoch. Der Buddha hat eine gut gefüllte Figur, einen heiligen und freundlichen Ausdruck und ein elegantes Lächeln.

Die Wanfo Grotte, gebaut im Jahr 680 während der Tang Dynastie, verfügt über zwei Räume mit flachen Decken. In die Wände der Höhle sind insgesamt 15.000 kleinen Statuen von Buddha gemeißelt. Der Amida Buddha sitzt mit einem feierlichen Gesichtsausdruck auf dem Lotus-Thron. Die Wand hinter Amida ist mit 54 geschnitzten Lotuspflanzen, auf denen 54 Buddhas in verschiedenen Formen und mit verschiedenen Ausdrücken platziert sind, verziert. Außerdem befinden sich an den Wänden Reliefs von Musikern mit verschiedenen Instrumenten.

Mir ist aufgefallen, dass keine Buddhas mehr intakt ist, die meisten sind ohne Hände und Gesicht und die meisten Höhlen sind leer. Trotzdem sehr beeindruckend. Hier in China haben die Buddhas “Schlitzaugen”, ist halt ein Chinese…

Was man auch hier viel sieht und bestimmt mit dem warmen Wetter zusammenhängt, Männer mit nacktem Bauch. Sie schieben ihr T-Shirt nach oben und zeigen ihren Bauch. Manchmal nicht wirklich appetitlich. Aber so laufen sie auch auf der Straße in der Stadt herum…

Von der Grotte geht es direkt zum Bahnhof,

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auch hier sind die Sicherheitsvorkehrungen wie am Flughafen (übrigens auch in der Metro in Peking). Um 13:15 Uhr geht es weiter mit dem Zug nach Xi’an Fahrzeit 1:45 h. Wieder mit über 300 km/h. Ankunft in einem riesigen, fast wie ein Flughafen wirkender Bahnhof.

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Der sich in einem neuen Bezirk im Norden der Stadt befindet. Auch hier, wie überall stehen Hochhäuser,  fertige und im Bau, befindliche. Und es gibt riesige Hauptstraßen.

Vom Bahnhof fahren wir direkt zur alten Stadtmauer …

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Die Stadtmauer, die die Altstadt von Xi’an umgibt, zählt zu den Wahrzeichen der Stadt. Die Mauer ist insgesamt etwa 13,9 km lang und 12 m hoch, und stellt damit eine der am besten erhaltenen Stadtmauern ganz Chinas dar. Die Mauer hat insgesamt 98 Vorsprünge.

In vergangenen Zeiten galt die Stadtmauer immer als einer der wichtigsten Bestandteile des Verteidigungssystems einer Stadt. Von den zahlreichen in Xi’an über die Jahrhunderte errichteten Stadtmauern ist nur diese erhalten geblieben.

 

Im Innenhof wurde ein Brautpaar fotografiert…
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und

der Hof wurde geschrubbt…
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von hier sind wir außen ein Stück an der Mauer entlang, durch einen schönen Park zum Abendessen gelaufen. Hier im Park findet wieder das Leben der Chinesen “draußen” statt. Sport, Picknick, Tanzen usw.

dann sind wir noch zu einer Lichterfahrt gestartet…

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Das schöne bunte Gebäude ist der Glockenturm

Der Glockenturm ist ein stattliches Gebäude, welches das geographische Zentrum der alten Hauptstadt kennzeichnet. Er liegt genau auf dem Kreuzungspunkt der Nord Süd- und der Westostachse. Ehemals kündigte sein Läuten das Herunterlassen der Zugbrücke an den vier Stadttoren an. Heute ist die Glocke jedoch nicht mehr zu hören.

Der Holzturm ist 36 m hoch und steht auf einem Podest aus Ziegelsteinen, welches 35,5 m lang und 8,6 m hoch ist. Mit seinen Spiraltreppen, den grauen Ziegeln, den dunkelgrünen Kacheln an den Traufen und dem goldschimmernden Dach, sowie der vergoldeten Malerei stellt der Turm ein Meisterwerk der Ming Architektur dar. Unter ihm führt eine Fußgängerunterführung hindurch.

Der Bereich rund um den Turm ist mit zahlreichen Blumen bepflanzt.

Eine Legende erzählt, dass kurz nachdem der ersten Ming-Kaiser den Thron bestiegen hat, es viele Erdbeben gab. Die Erzählung erläutert, dass unter der Stadt ein unterirdischer Fluss verläuft, indem ein Drache lebte. Sobald der Drache sich umdrehte, löste er Erdbeben aus. Dem Kaiser machte dies so große Angst, dass er den Drachen beseitigen wollte . Die Daoisten schlugen den Kaiser vor, dass er an genau dieser Stelle einen Glochturm errichten sollten, um den Drache zu stören. Sofort ließ der Kaiser den größten Glockenturm errichten. Auf dem Glockturm gibt es noch immer die größte Glocke der ganzen Nation.


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und weiter zu einem Brunnen mit 2000 Fontänen, die ab 21:00 Uhr nach Musik „tanzen“ und Lichtspiele, dauert ca. 30 Minuten, viele hundert Menschen jeden Abend, danach ist ein Verkehrschaos, wenn alle nach Hause fahren.

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Exkurs:

die Hochhäuser haben zwischen 20 und 30 Stockwerke und die Wohnungen sind zwischen 100 – 120 qm groß, durchschnittlich leben 3 – 5 Personen in diesen. Nach Möglichkeit versucht jede Familie eine Eigentumswohnung, als Wurzel für die Familie zu kaufen. Dafür müssen sie  aber auch ein Leben lang abzahlen. In Luoyang kostet der qm zwischen 700 + 1200 €, in Peking ist es noch teurer. Die Wohnungen gehören staatlich verordnet, aber erst einmal nur 70 Jahre den Käufern, was danach passiert wissen die Besitzer noch nicht. Da es erst relativ kurz die Möglichkeit des Kaufens gibt.

Durchschnittlich leben 2500 Menschen in einem Hochhaus, im Schnitt entstehen 6-10 Häuser pro Siedlung. Das sind ganz schön viele Menschen. Aber die Infrastruktur ist perfekt durchdacht. 4 spurige Straßen beidseitig und meistens noch eine Rad- und Rollerspur und natürlich ein Fußgängerweg.

Stichpunkte:

Essen vorzüglich,

Berufsverkehr gegen 19:30 etwas weniger als in Peking,

U-Bahn Nord-Süd Achse und Ost-West Achse sind schon fertiggestellt, viele Baustellen für die Neben Linien, komplett fertig in 2020…

ganz viele Karaoke Bars, es gibt Separees bis max. 15 Personen… alle Generationen gehen dahin…

Pagode… ein ganzes Dorf und Felder wurden platt gemacht, um einen neuen Bezirk zu schaffen… hier sind die Häuser nicht so hoch, viele große Einfamilienhäuser, Restaurants, Geschäfte, The Hyatt Regency hat ein riesiges Hotel mit Villen und 1 stöckig gebaut, ein künstlicher See wurde ebenso angelegt…

 

Geschichte der Stadtmauer
Die heute existierende Stadtmauer stammt aus der Ming Dynastie (1368-1644). Damals lebte ein Kaisersohn in der Stadt. Unter seiner Regierung wurde die Stadtanlage wieder auf der Basis der alten Tang Kaiserstadt errichtet. Im Süden und Westen wurde die neue Stadtmauer auf das ursprüngliche Fundament der Tang Kaiserstadt aufgesetzt und im Osten und Norden nach Außen erweitert. Die Bauzeit dauerte von 1370 bis 1378. Damals wurde die Mauer mit Löß Lehm, ein bisschen Kalk und Feinsand gemischt und festgestampft. Danach wurden die Mauer und die Türme mehrmals restauriert. Im Jahr 1781 wurde das Entwässerungssystem vervollständigt und mit Ziegelsteinen noch einmal ummauert. Von 1981 an wurden die Mauer und die Tor Türme in großem Maßstab restauriert. Unter der Leitung der Stadtregierung hat man einige zerstörte Tor Türme wieder aufgebaut und eine Parkanlage entlang der Mauer errichtet. In jeder Himmelsrichtung befindet sich ein Stadttor. In den der Ming Dynastie vorausgehenden Dynastien wurden diese Tore meist aus Holzkonstruktionen errichtet. Erst während der Ming Dynastie wurde ein Bogeneingang erfunden, der völlig aus Ziegelsteinen errichtet wurde und deshalb besser gegen Feuer geschützt war.

Im Jahre 1370 verlieh der erste Ming Kaiser Zhu Yuanzhang seinem zweiten Sohn Zhu Shuang den Titel „König Qin“ und schichte ihn nach Shaanxi, um dort zu herrschen. Die Residenz des Königs wurde in der Stadt Xian gelegt. Nachdem der alte Kaiser gestorben ist, begann die Regierung die Stadt Xian zu vergrößern. Innerhalb von acht Jahren war dies abgeschlossen. Nach dem das Projekt fertig war, wurde die innere Stadt und die äußere Stadt geteilt.

 

hier mal ein paar Bilder unseres Hotels, wir haben Zimmer im 19. Stock…
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Kommentare

Du Liebe,
Ich bewundere Deine Energie uns jeden Abend mit so ausführlichen Berichten zu versorgen-und soo schoenen Fotos-die Springbrunnen-Säulen -Wasser Aufnahmen haben es mir mal wieder besonders angetan…
Wie lange brauchst Du denn fuer Deine „Berichte“?
Hier nix Neues-ich komme wohl Ende Sep. nach Berlin-vor dem 6.10.!
Fuehl Dich umarmt
Eva

Morgen Eva,
es ist hier jetzt 6:45 Uhr und wir gehen gleich Frühstücken.
Das mit dem Schreiben ist nicht so schlimm. Meistens schreibe ich im Bus schon die Texte und wenn wir im Hotel sind, füge ich noch die Bilder ein. Nervig ist das langsame Internet hier. Es ist eben doch eingeschränkt und ich vermute auch absichtlich gebremst.
Dann sehen wir uns ja eventuell Anfang Oktober in Berlin.

Kuss Daggi

Also ich muss auch sagen …. Hut ab …..
ich bewundere ehrlich diese ausführlichen Reiseberichte.
Ein Profi könnte das nicht besser.
Liebe Grüße,
Kiki

Liebe Sisters, das sind wieder umwerfende Berichte. Als ob wir selber da sind. Aber wir sind ja nur in der „langweiligen “ Toskana. Seid lieb gedrückt von Sabrina und Lutz

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